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Fliegende Züge und mehr…

Das Malen und Zeichnen war ja eigentlich immer meine Meditation, mein geheimes Türchen um der Realität zu entkommen. Momentan gelingen mir allerdings solche gedanklichen Pausen nicht mehr. Ich wünschte, ich wäre wieder gelassener, so wie damals, als eigentlich alles noch gut war. Da haben sich die Nachbarn noch nicht belauert und gefragt, was der andere wohl für eine politische Meinung hat. Wir haben unsere Haustiere auf sozialen Netzwerken gepostet, Rezepte ausgetauscht und über Blödsinn geplaudert. Jetzt geht das irgendwie nicht mehr, die Republik ist zerstritten, der Bekanntenkreis auch, alles wird zu Politik gemacht. Ich sehne mich zurück danach, als das noch anders war. Da konnte man noch bunte Bildchen posten, ohne dass jemand auf der Lauer war. Versteht mich nicht falsch, politischer Meinungsaustausch muss sein. Und ja, wir dürfen Dinge nicht ignorieren. Aber das Netz und der ständige Aufruf zu Taten kosten mich Kraft. Es dreht sich nur noch um das eine, mein Puls geht hoch und die Gedanken fliegen. Ich vermisse die Belanglosigkeiten des normalen Lebens. Informationen rasen wie Schnellzüge an mir vorbei und ich schaffe weder den Aufsprung, noch den Absprung. Und der Schaffner brüllt die ganze Zeit, weil der dämliche Zug angeblich in die falsche Richtung fährt. Ich wünschte, ich könnte mir alles schön pinseln, mit Märchenfiguren im Zauberwald abtauchen und mit der Welt eine Friedenspfeife paffen.

 

Also, wer pafft mit?

.....fragt heute mal

Eure Lil Bloom!

 

 

 

2 thoughts on “Fliegende Züge und mehr…

  1. Anddl

    Liebe Frau Bloom,

    Du sprichst mir damit aus dem Herzen und gleichzeitig ins Herz hinein. Die Momente der Unbeschwertheit, des Gedankenschweifenlassens ohne Sorgen, des einfach Tuns und Sagens ohne immer ganz genau an die möglichen Folgen denken zu müssen und dabei allerlei Varianten im Kopf durchzuspielen, werden selten. Dabei sind sie doch so wichtig fürs Gemüt, das sonst vor lauter Unrast langsam, aber stetig, Schaden nimmt.

    Astrid Lindgren, die so wunderbar unbeschwerte Geschichten schrieb, sagte einst:

    "Und dann braucht man ja auch noch Zeit einfach nur dazusitzen und vor sich hinzuschauen."

    Ich lade Dich herzlich dazu ein, uns diese Zeit einfach hin und wieder zu nehmen - jeder für sich oder auch gemeinsam - einfach egoistisch zu sein, fürs eigene Gemüt und einfach mal auszusteigen um, nach ausgiebigem Vorsichhinschauen, eben erst den nächsten Zug zu nehmen. Es wird schon einer kommen. Ganz sicher!

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